Therapie

Welche Therapie kommt in Frage ?

Zur Beseitigung dieser Problematik sind alle Massnahmen geeignet, die zur Steigerung der Durchblutung im Kernbereich der Entzündung führen.

Medikamente sind deshalb nur bedingt wirksam, weil auch sie über das Blut in das Gebiet, in dem sie wirken sollen, transportiert werden müssen und somit nur in geringer Konzentration dort ankommen. Das bedeutet, dass die Medikamente in sehr hoher Dosis eingenommen werden müssen und dann fast zwangsläufig ihre Nebenwirkungen die erwünschte Wirkung übersteigen. Die meisten Medikamente hemmen den Körper in seiner natürlichen Abwehrfunktion (z. B. Cortison). Erwünscht ist aber im Gegenteil, dass sich der Körper mit seinen eigenen Mitteln wehren soll.

Lokale Wirkungen können durch physikalische Massnahmen (Massage, Fango etc.) erreicht werden, doch in der akuten Phase sind diese Mittel sogar verboten (kontraindiziert), weil im Gegenteil die Entzündungsreaktion lokal noch verstärkt wird.

Weitere Möglichkeiten wären die Akupunktur oder die Neuraltherapie, die jedoch häufig nicht lange anhaltend wirksam sind (weil die Ursache der Erkrankung nicht direkt angegangen wird) oder aber im letzteren Fall die Gefahr der allergischen Reaktion auf die verwendeten Lokalanästhetika besteht.

Deshalb bietet sich die Injektionstherapie mit Ringerlösung an, die weder Nebenwirkungen noch die Gefahr einer Allergie hat und die Ursache der Erkrankung angeht, indem die Nerven mittels perineuraler Injektion mit Natrium, Kalium und Calcium versorgt werden.

Über die Natrium-Protonenpumpe (Na+-H+) kommt es wahrscheinlich zu einer Verminderung der Übersäuerung im Gewebe als zusätzliche Wirkung der Therapie.

Die Ringerlösung verhält sich beim Gesunden körperneutral (inert), d. h. der Gesunde spürt bis auf den Einstich der Nadel keine lokale Wirkung im Gewebe. Der Kranke hingegen empfindet die Lösung bei der Injektion kurzfristig als brennend im Falle von akuten Entzündungen oder unangenehm drückend bis schmerzhaft bei chronischen Entzündungen. Somit steht die Ringerlösung auch als diagnostisches Hilfsmittel zur Verfügung und verifiziert die Verdachtsdiagnose. Bei vielen Patienten führen die Durchblutungsstörung und der erhöhte Gewebsdruck zur Bildung von Ablagerungen in der Haut und der Muskulatur, die dadurch verhärten. Bei der Injektion ist bei diesen Patienten stellenweiseein knirschendes Geräusch (wie Sand) zu hören, ein Zeichen, dass das Gewebe trocken und spröde ist, was bei einem gut durchbluteten Gewebe kaum zu erwarten wäre.

Parallel zur Injektionstherapie wird bei vielen Patienten sinnvollerweise die Manuelle Therapie kombiniert mit der Chirotherapie angewendet. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

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Dr. Martin Gaber | Maiackerring 1 | 79279 Vörstetten | (07666) 88 00 79